Am Ziträdli gedreht

Zapfenkalt war es, die Abendsonne tauchte den Alpstein noch in ein warmes Licht, als uns Beck Chreste freundlich in seine heimelige Backstube einlud: Wir waren gekommen, um mit ihm die Geheimnisse des echten Appenzeller Bibers zu lüften. Um uns herum duftete es nach frischem Brot, nach Lebkuchen, nach Weihnachten, alles war fein gerichtet. Er erzählte von früher und von heute, von Biberfladen, Biber und Biberli, von den Mödeli, von Muskat, Nelken und Zimt, von Mandel- und Nussfüllung – und ja, eben, der wichtigsten Zutat: dem Geheimnis. Aber genau das sollte es auch bleiben. Keine Chance. Nichts zu machen. Damit rückte der gute Chreste nicht heraus. 

Nun denn, wir beliessen es dabei, denn die «Gluscht» drängte. Der alte Ofen war bereits mit würzigem Tannenholz eingeheizt, den Teig hatte Chreste schon vorbereitet. (Schon schlau, denn so blieb eben das Geheimnis sein Geheimnis.) Wir erfuhren, wie wir den Teig behutsam in die traditionellen Holzmodel drücken, die feine Füllung auf die Teigplatten aufbringen, verschliessen, andrücken und mit Schwung kehren sollten. Dann noch den Rand mit Wasser benetzen und mit Mandeln verzieren – und fertig waren «unsere» Biber. Fast. Natürlich mussten sie noch ein Weilchen ruhen und dann ab in den Holzofen. Aber das übernahm Chreste.

So entliess er uns in den nahegelegenen «Schnuggebock», Grosi's altem Appenzeller Bauernhaus. Auch hier war alles herausgeputzt und fein säuberlich geordnet. In der guten Stube war für uns gedeckt, wir durften uns zurücklehnen und wurden mit währschafter Appenzeller Kost bekocht. (Der «Appenzeller» zum Schluss rundet das Ganze ab ;-)

Es war richtig schön. Alles einen Tick langsamer, genussvoller. Für ein paar Stunden durften wir ein bisschen am «Ziträdli» drehen. Danke an Chreste, ans Grosi, an Ramonas Küche, und alle, die uns verwöhnt haben.

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